



(v.l.n.r.)
Alex Hanimann, O. T. (Mythos), 2008
Leuchtkasten aus Metall, Leuchtstoffröhren, 137 x 171 x 15.4 cm
Urs Cavelti, Erschaffung, 2013
Skulptur aus Holz , Kugel aus Polyester m. Graphitpulver, 230 x 245 x 165 cm
Lori Hersberger, Electric Bamboo, 2022
Wandinstallation, Neon, H. 400 cm, Breite variabel
Christian Schoch, Obverse and Reverse, 2008
Skulptur aus Leder, Polyurethan, Polyester, 50 x 65 x 65 cm
© Telos Stiftung & The Artists

v.l.n.r.
Clare Goodwin, Wobbled You Du, 2022
Keramik, lasiert 273 x 170cm
Christan Schoch, Birth of a Standard Wonder, 2014
Gips, Polyurethan, 41 x 90 x 134 cm
David Knuckey, Untitled, 2020
Kunstleder, Epoxydharz, Plastik, Holz, Karton, 205 x 136 cm
© Telos Stiftung & The Artists

Kunst ist die vielleicht verspielteste aller Möglichkeiten, sich mit der Realität auseinander zu setzen. Sie funktioniert nicht als Theorie, sondern als grenzenloses Spielfeld der Optionen.
Jedes Phänomen, jedes Objekt oder jedes Subjekt können zur Kunst erklärt werden. Was aus konservativer Sicht an der Modernen Kunst kritisiert wird, ist ihre eigentliche Stärke. Sie erfindet und erklärt sich immer wieder neu dank ihrer Verspieltheit.
Das Spielen mit Materie und Inhalten wird heute längst auch den Kunstbetrachtern überantwortet. Dass viele Kunstwerke heute «play with me» als ureigensten Wunsch äussern, dürfte bekannt sein. Nicht nur der Künstler ist ein «Homo Ludens», auch der Betrachter darf es sein. Mit der Relativierung «(Because you) Play With Me» übt das Kunstwerk selbst jedoch Kritik an einer allzu grossen Vereinnahmung. Wieweit Kunstwerke bereit sind, sich einem Spiel der Gedanken auszuliefern, demonstrieren die Werke von Urs Cavelti, Clare Goodwin, Alex Hanimann, Lori Hersberger, David Knuckey, Ilona Ruegg und Christian Schoch auf unterschiedliche Weise - in ihrem Spiel von Offenheit und künstlerischer Absicht.
Michael Kathe
© Telos Stiftung